Noch Anfangs des 20. Jahrhunderts war Drohobytsch, zusammen mit seiner Nachbarsstadt Boryslav eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren der heutigen Westukraine. In Boryslav wurde 80% des Öls des damaligen Polens gefördert, Drohobytsch war schon seit dem Mittelalter bekannt für seine Salzgewinnung und der polnisch-jüdische Schriftsteller Bruno Schultz ("Die Zimtläden") machte die Stadt auch literarisch bekannt. In Drohobytsch stand die grösste Choralsynagoge Polens, welche nach vielen Jahren, nahe dem Ruin, durch private Spenden komplett renoviert wurde.
Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörten rund 15'000 Personen, etwa 40% der damaligen Stadtbevölkerung, der jüdischen Gemeinde an. Während des Jahres 1942 wurden die meisten Bewohner des Ghettos auf der Strasse oder im Wald von Broniza erschossen oder ins Vernichtungslager Bełżec geschafft. Von den 400 Überlebenden des Krieges leben heute nur noch wenige Menschen, meist in äusserst ärmlichen Verhältnissen.
Die vor einigen Jahren von Tanya Fyrman gegründete Aktion «Chevra» nimmt sich der armen jüdischen Menschen der Stadt an und organisiert zweimal jährlich die Verteilung von Essens- und Hygienepakete, welche seit vielen Jahren von Lifeline mitfinanziert werden.