Birobidschan ist die Hauptstadt des «Jüdischen Autonomen Gebietes» (russisch: Jewreiskaja awtonomnaja oblast) im fernen Osten Russlands an der Grenze zur Volksrepublik China. Das Gebiet wurde von Stalin in den 30er Jahren im Rahmen seiner Nationalitätenpolitik als «Homeland» für die Juden geplant und der Ort wurde vom Schweizer Architekten Hannes Meyer, ehemaliger Leiter des Dessauer Bauhauses, konzipiert.
Von den ehemals ca. 30'000 Juden, welche während den 30er Jahren nach Birobidschan übersiedelten, leben heute in der Stadt noch etwa 700 Menschen. Nur sehr wenige, fühlen sich der jüdischen Religion zugehörig.
Bei unserem Besuch war die Not sehr gross. Es fehlte an Geld, um die fast hundertjährige, baufällige Synagoge wieder für einen Gottesdienst zu renovieren, aber auch an Mitteln, um einen Religionsunterricht oder eine Schule, einen Rabbiner zu finanzieren oder auch ihren Friedhof zu unterhalten.
Seit vielen Jahren unterstützt Lifeline finanziell die Gemeinde und ermöglicht den Mitgliedern die frisch renovierte Synagoge wieder zu besuchen und religiöse wie auch familiäre Feiern durchzuführen. Das Leben der Gemeinde ist wieder neu erwacht!